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Edited at 2022-12-10 17:57:46Piwi Rebsorten und Weinherstellung
Geschichte der Piwi-Rebsorten
Kupfer und Schwefel als Alternative
Die Züchtung im 19. Jahrhundert in Nordamerika mit amerikanischer Wildreben als Wurzel kombiniert mit einer europäischen Krone, welche für die gute Qualität der Trauben sorgte, hat sich als ideal herausgestellt. auf europäischer Krone für gute Qualität der Trauben. Anschliessend kamen Kupfer und Schwefel wie auch eine grosse Auswahl an weiteren chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Markt. Dies hatte zur Folge, dass der Anbau von Piwi-Rebsorten stark zurückging und das Wissen nicht weitergegeben wurde. Erst 1980 entdeckte Pierre Basler diese Sorten wieder und begann sich mit ihnen auseinander zu setzen, jedoch waren sie damals aufgrund der missenden Einträge in der Datenbank für zugelassene Rebsorten noch gar nicht zugelassen in der Schweiz. Quellen: Aufbruch zu neuen Weinzeiten! (2020). Piwi-CH Weinzeit. Retrieved from https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Pflanzenbau/Weinbau/piwi-ch-weinzeit-maerz-2020.pdf Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Warum der schlechte Ruf der Piwi-Weine?
Frankreich hat eine lange Tradition im Weinbau. Das Land ist vor allem für eher schwere, facettenreiche Rotweine bekannt, welche einen ausgeprägten Körper aufweisen. Genau das ist die Art von Wein, die bis anhin noch schwierig zu produzieren ist, da die Piwi-Rebstöcke einfach vielerorts noch viel zu jung sind. Das Alter der Pflanzen ist Ausgangspunkt für das Level von Komplexität der Weine. Deshalb hatten die Weine schon im 20. Jahrhundert in Frankreich einen wenig positiven Ruf, welcher bis heute bestehen bleibt. Lange galten in Frankreich Regeln zur Herstellung von Qualitätswein, die Piwi-Rebsorten ausgeschlossen haben. So zum Beispiel durften die Piwi-Weine nicht unter der Ursprungsbezeichnung AOP (Appellation d'Origine Protegée) vermarktet werden. Diese Bezeichnung durfte nur für Rebsorten der Art Vitis vinifera verwendet werden. Da Piwis jedoch Hybride sind, wurden diese bewusst ausgenommen. Diese Verodnung galt noch bis ins Jahr 2021, was mögliche Umstellungen einzelner Betriebe eher stoppte als voran trieb. Quellen: Abellan, A. (2021). Les vins AOC s'ouvrent aux cépages résistants au mildiou et à l'oïdium. Vitisphere. Retrieved from https://www.vitisphere.com/actualite-94414-les-vins-aoc-souvrent-aux-cepages-resistants-au-mildiou-et-a-loidium.html l Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Beginn im 19. Jahrhundert in Nordamerika
Kolonisten haben versucht ihre einheimische Vitis vinifera (also die eropäische Rebsorte) in den USA anzupflanzen. Die dort gepflanze, resistenten Arten mit ihrem strengen Geschmack haben ihnen gar nicht geschmeckt. Die anschliessende Züchtung der Hybridreben kam aufgrund von starken Frösten, der allgegenwärtigen Reblaus und des Echten und Falschen Mehltaus zustande. Schon damals im 19. Jahrhundert hat man versucht, die guten Eigenschaften von jeder Rebe beizubehalten. Der Fokus lag bei der europäischen Rebe der Art Vitis vinifera bei den guten geschmacklichen Eigenschaften wobei es bei der Amerikanerrebe vor allem um die Resistenz gegenüber Mehltau und Reblaus ging. Die gezüchteten Hybride sollten so ideal ausgestattet sein um mit wenig Aufwand gesunde Pflanzen und somit geschmackvolle Weine herstellen zu können (Eibach & Töpfer, 2015). In Europe setzte die Resistenzzüchtung ebenfalls aufgrund dieser Probleme ein, welche jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Nordamerika nach Europa geschleppt wurde. Die Züchtung hat deshalb im europäischen Raum erst später begonnen. Quellen: Eibach, R., & Töpfer, R. (2015). Traditional grapevine breeding techniques. In A. Reynolds (Ed.), Grapevine Breeding Programs for the Wine Industry (pp.3-23). Woodhead Publishing, Sawston, United Kingdom. Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Definition Piwi
- auch bekannt als interspezifische Rebsorten Piwi-Rebsorten = bestehen aus einer Kreuzung von der europäischen Vitis Vinifera L. und der amerikanischen und/oder der asiatischen Art. Durch die Züchtung sollen die guten qualitativen Eigenschaften der Europäerreben mit den Resistenzeigenschaften amerikanischer und/oder asiatischer Arten zu kombinieren. Quelle: Basler, P., & Scherz, R. (2011). Piwi-Rebsorten. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Stutz Druck, Wädenswil.
Konventionell = Europäerreben der Art Vitis Vinifera L.
- Hohe Traubenqualität - Hohe Weinqualität - Hohe Anfälligkeit für Echten und Falschen Mehltau - Je mehr sich der Klimawandel bemerkbar macht (unerwartet später Frost, Niederschläge,...) desto mehr Probleme gibt es mit dieser Pflanze Quellen: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022. Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Herstellung - Prozess Piwi
Entscheidende Faktoren, mit denen gespielt werden kann
- Verschiedene Lesezeitpunkte vollreif auch ok - Verschiedene Maischekontaktzeiten - Verschiedene Standorte - Thiol-Hefen vs. Neutral-Hefen - Biologischer Säureabbau vs. ohne biologischem Säureabbau - Arten der RW-bereitung (Pigeage; Remontage; Delestage) Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022. Stünzi, M. (2022). Wie bitte schön schmecken Piwi-Weine? HTRhotelrevue.
Züchtungsprozess Piwi
langandauernder Prozess bis Freigabe einer neuen Sorte
Bis eine neue Sorte auf dem Markt freigegeben wird, kann es bei einer traditionellen Züchtung bis zu 30 Jahren dauern. Dies stellt ein sehr schmaler Flaschenhals im Prozess dar, der die Entwicklung extrem verlangsamt. Quelle: Eibach, R., & Töpfer, R. (2015). Traditional grapevine breeding techniques. In A. Reynolds (Ed.), Grapevine Breeding Programs for the Wine Industry (pp.3-23). Woodhead Publishing, Sawston, United Kingdom.
Piwi-Kreuzungen sind effizienter
Da man bei den Piwi-Rebsorten keine von Grund auf neue Sorte züchtet, jedoch auf bestehenden aufbaut, ist die Züchtung wesentlich schneller. Mithilfe von Kreuzungen mit europäischen, qualitativ hochwertigen Rebsorten und amerikanischen oder asiatischen (Wild-)Rebsorten, welche pilzresistent sind, werden zukunftsfähige Sorten gezüchtet. Mit dem Anbau von Piwi-Rebsorten kann die Spritzarbeit enorm verringert und somit der Zeit- wie auch finanzielle Aufwand verringert werden. Quelle: Hofmann, U. (2014). Biologischer Weinbau. Ulmer, Stuttgart.
Internationaler Ausblick - Piwi-Rebsorten im Anbau
Die Anzahl Rebsorten hat sich während dem ersten und zweiten Weltkrieg extrem erhöht. Die Anbaufläche von Hybriden wie die Piwi-Rebsorten, ist stetig gewachsen, da in Krisenzeiten der Zugang zu Pflanzenschutzmittel erschwert war und es an Arbeitskräften mangelte. Quellen: Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz. Basler, P., & Scherz, R. (2011). Piwi-Rebsorten. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Stutz Druck, Wädenswil.
Frankreich und seine 31% Hybridsorten im Jahre 1958
Der Höhepunkt in Frankreich war im Jahre 1958, als 31% der Reben Piwi-Sorten waren. Als dann aber die politische Ebene die Züchtung von Hybriden fast unmöglich machte, fand das grosse Piwi-Sterben statt. Dies führte dazu, dass heute lediglich ungefähr 1% der Rebfläche in Frankreich mit Piwi-Rebsorten bepflanzt sind. Quelle: Schneider, D. (2018). Les premiers hybrides peuvent-ils renaître au succès? Revue des oenologues et des techniques vitivinicoles et oenologiques, 45, 49-54.
Dänemark -
Die kommerzielle Weinproduktion ist erst seit 2000 erlaubt. Piwis nehmen aber einen wichtigen Stellenwert ein, da nur wenige Pflanzenschutzmittel überhaupt zugelassen sind. Dadurch bekommt der Anbau von Piwisorten einen ganz anderen Stellenwert. Auch die klimatischen Bedingungen sind alles andere als einfach, da die Temperaturen mit durchschnittlichen 8 Grad Celsius relativ kalt für den Weinbau sind. Quelle: Becker, J. R., & Toldam-Andersen, T. B. (2012). The wine industry in Denmark. Department of Plant and Environmental Sciences. Retrieved from http://www.vinavl.dk/ny_dk/images/downloads/poster.pdf
USA - Northern Grapes Project
Dieses Projekt fokussiert sich auf die Entwicklung von frostwiderstandfähigen Sorten, da dies eine Herausforderung in den USA darstellt. Im Jahr 2012 hat eine Studie festgestellt, dass 28% der Fläche der 442 befragten Betriebe mit Piwi-Sorten bepflanzt ist. Quelle: Truck, B. & Gartner, W. (2014). Economic Contribution: Vineyards and Wineries of the North. Ex- tension center for community vitality. Retrieved from http://www.ex- tension.umn.edu/community/economic-impact-analysis/reports/docs/2014-Economic- Contribution-Vineyards-Wineries-North.pdf
Ungarn - Resistenzzüchtung
Ungarn - nicht unbedingt das Land, welches man direkt mit Weinbau in Verbindung setzt. Jedoch ist das Land schon seit Langem im Bereich der Rebenzüchtung aktiv. Bereits 1950 wurde damit begonnen, Rebsorten mit Resistenzen gegenüber Krankheiten aber auch Frostfestigkeit zu entwickeln. Dies, da in Ungarn teils unter minus 20 Grad Celsius herrschen. Quelle: Hajdu, E. (2015). Grapevine breeding in Hungary. In A. Reynolds A (Ed.), Grapevine Breeding Programs for the Wine Industry (pp.103-134). Woodhead Publishing, Sawston, United Kingdom.
Deutschland
In Deutschland sind etwa 2.3% der Rebflächen auf Piwi-Sorten ausgerichtet. Das Land setzt vor allem auf die Sorten Solaris und Johanniter im Bereich des Weissweins. Quellen: Bundesamt für Landwirtschaft. (2019). Weinwirtschaftliche Statistik. Retrieved from https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltige-produktion/pflanzliche-produktion/weine-und-spirituosen/weinwirtschaftliche-statistik.html Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Italien - Piwi im mediterranen Raum
In Italien war die Universität Udine stark an der Entwicklung der im Jahre 2015 präsentierten zehn Piwi-Sorten beteiligt. Diese sollten speziell auch für ein mediterranes Klima geeignet sein. Quelle: Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Vermarktung
Bei der Vermarktung von Piwi-Weinen kann man nicht auf Altbewährtes setzen, da man ein ganz anders Zielpublikum im Fokus hat. Eine Studie zeigt auf, dass der Kaufentscheid für einen Piwi-Wein aus zahlreichen Gründen getätigt wird, jedoch die Hauptfaktoren wie Preis und reduzierter Spritzmitteleinsatz primär genannt werden. Wobei generell über die Bevölkerung gesagt werden kann, dass der Bekanntheitsgrad der Rebsorte der primäre Faktor ist. Hier auch der nennenstwerte Unterschied: Konsumenten, welche einen Piwi-Wein kaufen, ist der reduzierte Spritzmitteleinsatz sehr wichtig, jedoch dem durchschnittlichen Weinkäufer spielt dies keine nennenswerte Rolle. Für die Vermarktung haben sich bis anhin Konzepte mit abstrakten, erfundenen Namen, die den Käufer neugierig machen, als erfolgreich herausgestellt. Dieses Prinzip verfolgt übrigens auch der erfolgreiche Käsehersteller Jumi. Sind wir ehrlich, wenn ein Käse "Blaus Hirni" heisst, nimmt es mich schon wunder, was das denn für ein Käse ist. Ein kurioser Name oder ein einzigartiges Etiquette ist vor allem bei Nicht-Weinconnaisseuren eine gelungene Art, die Aufmerksamkeit der Kunden zu wecken. Da die Piwi-Weine vorwiegend und in ihrem momentanen Zustand eher auf ein jüngeres Publikum zielt, welches umweltbewusst und innovativ unterwegs ist, ist die Vermarktung nicht dieselbe, wie bei einem Grand-Cru. Quellen: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg. Fechter, C., Zill, L., Sesselmeier, W. (2018). BREAKTHROUGH OR BREAKDOWN? Comparing the Wine Consumers‘ Acceptance of New Grape Varieties. Retrieved from https://www.vitifutur.net/download/Consumers%27%20acceptance%20of%20new%20grape%20varieties,%20Uni%20Landau.pdf Hamm, U., & Schäufele, I. (2017). Consumers’ perceptions, preferences and willingness-to-pay for wine with sustainability characteristics: A review. Journal of Cleaner Production. Journal of Cleaner Production, 147, 379-394. Häseli, A., & Holzwarth, L. (2018). Vermarktung von «Piwi»-Weinen. Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 13-18. Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg. Hoffet, F., & Réviron, S. (2021). Schweizer Wein der Zukunft: Bericht zur Online-Umfrage Konsument/innen. AGRIDEA. Schweizer Radio und Fernsehen (2022). Mike Glauser “Naivität ist super!». [Audio Podcast]. Retrieved from https://www.srf.ch/audio/focus/mike-glauser-kaeser-naivitaet-ist-super?id=12175893
Kommunikation
Piwi-Weine sind nicht in aller Munde bekannt. Diese Weine werden momentan aus zwei Gründen gekauft a) Sie haben eine ansprechende, innovative Etiquette und / oder Name b) Der Kunde schaut sich spezifisch nach einem Piwi-Wein um. Er ist informiert und macht einen bewussten Kaufentscheid für die Piwi-Sorte. Die Zielgruppe der etwas jüngeren, umweltbewussten Generation, die sich für Klimawandel und innovative Konzepte interessieren, stimmt ideal mit den Werte eines Piwi-Weins überein. Es wird somit wichtig sein, in der allgemeinen Bevölkerung das Wissen weitergeben zu können, was denn überhaupt ein Piwi-Wein ist und weshalb diese klimafreundlich sind. Die Chancen stehen gut, dass es zahlreiche Personen geben wird, denen die Rebsorte egal sein wird, die sich bewusst für einen umweltfreundlichen Wein und somit für eine Piwi-Rebsorte entscheiden. Die Kommunikation und Informationsverbreitung in der breiten Bevölkerung, speziell aber bei den jüngeren Generationen ist hier der ausschlaggebende Punkt. Quellen: Fechter, C., Zill, L., Sesselmeier, W. (2018). BREAKTHROUGH OR BREAKDOWN? Comparing the Wine Consumers‘ Acceptance of New Grape Varieties. Retrieved from https://www.vitifutur.net/download/Consumers%27%20acceptance%20of%20new%20grape%20varieties,%20Uni%20Landau.pdf Fleuchaus, R. (2022). Piwi Rebsorten – Wahrnehmung deutscher Weinkonsument*innen [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger PiWi-Tagung 2022.
Umweltschutz als Kaufargument
Quelle: Fleuchaus, R. (2022). Piwi Rebsorten – Wahrnehmung deutscher Weinkonsument*innen [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger PiWi-Tagung 2022.
Ist die Bezeichnung Piwi hilfreich bei der Vermarktung?
In der deutschen Sprache macht der Ausdruck "Piwi" also pilzwiderstandsfähig, absolut Sinn. Die erste Herausforderung stellt sich jedoch bereits bei der Übersetzung ins Englische. Die Abkürzung, welche wir in der Schweiz für diese Art Züchtung benutzen, kann in jeglichen anderen Sprachen nicht übernommen werden. Eine weitere Hürde gibts aber auch bereits in der deutschen Sprache. Nun einmal abgesehen von Fremdsprachen, nicht einmal hier in der Schweiz weiss der durchschnittliche Bürger, was ein Piwi-Wein sein soll. Wenn die Kommunikation / Kampagnenmanagement die breite Masse nicht erreicht, bringt auch eine weitere Bezeichnung / Label nichts. Denn der Kunde entscheidet sich nur für ein Label, wenn er es auch wiedererkennt und weiss wofür es steht. Wenn es dann aber bereits bei der Bezeichnung hapert, ist das nötige Wissen für einen bewussten Kauf eines Piwi-Weines nicht vorhanden. Quelle: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg.
Klientel / Kundenzielgruppe
Die primäre Klientele ist ganz eine andere wie die des Grand-Crus. Somit sollte sich auch die Vermarktung zu den traditionellen Weinen unterscheiden. Doch was macht ein Betrieb der konventionell und Piwi-Sorten führt? Da läuft die Entscheidung darauf aus: Will der Weinbauer zwei ganz unterschiedliche Linien mit verschiedenen Identitäten kreieren oder passt sich die eine der anderen Identität an, um die Einheit des Betriebs als Vermarktung darzustellen? Quellen: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg. Häseli, A., & Holzwarth, L. (2018). Vermarktung von «Piwi»-Weinen. Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 13-18.
Persona
Mehrere Studien bestätigen, dass Piwi-Weine eine spezifische Kundschaft ansprechen. Diese identifiziert sich als jung, umweltbewusst, weniger die Wein-connaisseurs, sondern trinken eher Wein in Gesellschaft. Der schlechte Ruf aus der Vergangenheit ist immer noch in den Köpfen der älteren Generation. Deshalb sind erfahrene Weintrinker eher skeptisch, wenn sie das Wort "Piwi" hören. Junge hingegen, welche sich weniger mit Weinen befassen, gehen offen an die Sache heran und degustieren die Weine ohne Vorurteile. Das Kreieren einer Persona, also ein Beispielkunde einer typischen Kundschaft, hilft dabei, die Vermarktung spezifisch auf diese Klientelgruppe anzupassen. Dies beinhaltet ebenso die Gestaltung der Etiquette da die Präsentation der Weinflasche ein wesentlicher Entscheidungspunkt ist. Wird dieser Aspekt somit auf die Kundengruppe abgestimmt, spricht die Flasche auch die passenden Kunden an und somit wird die Chance erhöht, dass dieser Kunde dann den Piwi-Wein auch kauft. Quellen: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg. Fechter, C., Zill, L., Sesselmeier, W. (2018). BREAKTHROUGH OR BREAKDOWN? Comparing the Wine Consumers‘ Acceptance of New Grape Varieties. Retrieved from https://www.vitifutur.net/download/Consumers%27%20acceptance%20of%20new%20grape%20varieties,%20Uni%20Landau.pdf Hamm, U., & Schäufele, I. (2017). Consumers’ perceptions, preferences and willingness-to-pay for wine with sustainability characteristics: A review. Journal of Cleaner Production. Journal of Cleaner Production, 147, 379-394. Hoffet, F., & Réviron, S. (2021). Schweizer Wein der Zukunft: Bericht zur Online-Umfrage Konsument/innen. AGRIDEA.
Die bekanntesten Piwi-Rebsorten in der Schweiz
RW = Rotwein WW = Weisswein Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022. Häseli, A., Lévite, D., Van der Meer, M., & Weibel, F. (2010). Acceptation des vins de cépage résistants par les consommateurs. Revue Suisse Viticulture, Arboriculture, Horticulture. Vol 42 (2), 147-150. Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Solaris (WW)
Souvignier Gris (WW)
- Reife zwischen Grauburgunder und Weissburgunder - Degustation: Zitrus, exotische und gelbe Frucht, manchmal krautig mit meist guter Säure und Volumen - sehr beliebt im Schweizer Rebbau - positiver Eindruck und Akzeptanz bei den Konsumenten, weil der Name zwar etwas schwierig auszusprechen ist, aber dennoch klassisch tönt - auch die ZHAW setzt auf diese Rebsorte Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022. Schuhmacher, P. (2021). Souvignier Gris: Eine Piwi-Sorte mit grossem Potenzial. Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 08-21.
Johanniter (WW)
- beliebt im Anbau in der Schweiz - ist kurz vor dem Riesling reif und deshalb auch ein beliebter Ersatz zur konventionellen Riesling-Traube
Muscaris (WW)
- beliebt auch wegen dem Namen der den konventionell produzierten Weinen sehr ähnelt und deshalb einfacher zu vermarkten ist. - in der Degustation sehr ähnlich dem Muskateller, welches eine konventionelle Sorte ist.
Cabernet Blanc (WW)
Helios (WW)
- konstanter Anstieg in den letzten Jahren in der Schweiz
Sauvignac (WW)
- sehr stark an Beliebtheit gewonnen bei den Winzern in den letzten Jahren
Sauvitag (WW)
- sehr starker Anstieg beim Rebanbau in der Schweiz
Blütenmuskateller (WW)
- ziemlich neu auf dem Markt
Rathay (RW)
Cabernet Cortis (RW)
- Komplex in der Nase: rote Frucht, Konfitüre - Grüne Noten können dominant sein! - Bitterkeit und trocknendes Tannin Dies ist der Vorreiter für Piwi-Rotweine in der Schweiz. Bis anhin ist es die einzig wirklich hoffnungsvolle Rotweinsorte. Bei den Weissweinen sind die Piwi-Rebsorten schon wesentlich besser verbreitet. Dies liegt vor allem an der Komplexität, die ein Rotwein mitbringen soll. Von Weissweinen verspricht man sich tendenziell eher etwas fruchtigeres, leichtes, frisches oder mineralisches, was mit den Piwi-Sorten leichter zu kreieren ist. Quelle: Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Cabernet Jura (WW)
- beliebt auch wegen dem Namen der den konventionell produzierten Weinen sehr ähnelt und deshalb einfacher zu vermarkten ist.
Prior (WW)
Fakten und Interessantes über die Piwi-Weine in der Schweiz
65ha im 1999, 283ha im 2018, 1.92% der Rebbauflächen
Innerhalb der letzten zehn Jahre war der Anstieg der Rebbaufläche für Piwi-Resbsorten konstant bei ca. 10%. Im Jahr 2021 waren es in der Schweiz rund 410 Hektaren, auf welchen Piwi-Rebsorten angebaut wurden. Diese Zahl hat sich seit 2014, also innerhalb von sieben Jahren verdoppelt. Doch bei all den Vorteilen, weshalb ist der Anteil so klein (unter 2%)? - Unbekanntheit der Namen in der Bevölkerung und somit Vermarktungsschwierigkeiten - keine Subventionierungen im Weinbau für Umstellung - Rebstöcke leben bis zu 40 Jahre Quellen: Bundesamt für Landwirtschaft. (2019). Weinwirtschaftliche Statistik. Retrieved from https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltige-produktion/pflanzliche-produktion/weine-und-spirituosen/weinwirtschaftliche-statistik.html Häseli, A., & Holzwarth, L. (2018). «Piwis» im Schweizer Rebbau. Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 4-18. Häseli, A., & Holzwarth, L. (2018). Vermarktung von «Piwi»-Weinen. Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 13-18. Holzwart, L. (2016). Pilzwiderstandsfähige Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt (Unpublished master thesis), Berner Fachhochschule BFH & Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Schweiz.
Oechsle
Abkürzung Oe - Mit dem Oechslegrad wird das Gewicht des Mostes gemessen. Basiert auf diesem kann der Zuckergehalt im Most bestimmt und ebenso den Alkohol des künftigen Weines berechnet werden. Das Prinzip dieser Messung ist in allen europäischen Ländern dasselbe, hingegen ist die Methode etwas anders. So wird die Bestimmung des Zucker- / Alkoholgehaltes in England nach Brix ernannt, was in Frankreich und Spanien Grad Baumé heisst. Quelle: Mit Mostwaage im Keller und Refrektometer im Weinberg – so bestimtt der Winzer den Oechslegrad. (n.d.). Delinat. Retrieved from https://www.delinat.com/oechslegrad.html
Pilz ist nicht immer negativ im Weinbau - ein Beispiel: Botrytis
Graufäule, auch bekannt als Botrytis ist ein Pilz, der sich vor allem die Reben als Wirtspflanze sucht. Tritt der Pilz in einem Frühstadium, in dem die Trauben weniger als 60 Grad Oechsle vorweisen können, kann er mithilfe eines Enzymes in die Beerenschale eintreten. Die Haut färbt sich bräunlich bis gräulich. Der daraus gewonnene Most wird sauer. Befällt die Botrytis die Reben jedoch erst in einem Spätphase, in der die Beeren mehr als 60 Grad Oechsle ausweisen, bildet sich die Edelfäule, eine meist positive Auswirkung des Pilzes. Der Zucker sowie die Aromen werden in den Beeren konzentriert. Oft haben diese Weine eine Honignote und sind eher süss, so wie zum Beispiel der bekannte Sauternes, welcher sich diesen Effekt zunutzen macht. Quelle: Der Teufel liegt im Detail: Botrytis perforiert die Beerenhaut. (n.d.). Delinat. Retrieved from https://www.delinat.com/botrytis.html
Wein und Veganismus - Warum dies bei konventioneller Weinproduktion ein Konflikt darstellen kann
Damit der Wein klar ist und nicht ein trüber Most, wird er vor der Fertigstellung filtriert. Konventionell hergestellter Wein durchläuft jeweils ein Filtrierungsprozess mit tierischem Eiweiss, wie zum Beispiel Kasein oder Gelatine, welche dafür sorgen, dass die Trübstoffe auf den Boden sinken damit der klare Wein abgeschöpft werden kann. Bei vegan deklarierten Weinen wird bei diesem Prozess ausschliesslich auf pflanzliche Proteine gesetzt. Oft entscheidet man sich für die Quellen von Bohnen, Kartoffeln oder Erbsen. Im Endprodukt können bei beiden Verfahren keine Rückstände der jeweiligen Hilfsmittel nachgewiesen werden. Quelle: Veganer Wein - was ist das? (2022). Weingeschmack. Retrieved from https://weingeschmack.ch/veganer-wein/
Tiefgründigkeit zu kreieren ist sehr schwierig bei den Rotweinen
Die Reben der Piwi-Sorten sind noch sehr jung. Die Tiefgründigkeit der Weine ist grösstenteils auf das Alter der Rebstöcke zurückzuführen. Da die Piwi-Sorten erst seit einigen Jahren und bei den meisten Winzern gerade kürzlich angebaut wurden, ist es eine grosse Herausforderung schwere, tiefgründige Rotweine herzustellen. Es ist somit ein wenig unfair einen Wein mit Trauben von einem sehr alten Rebstock der konventionellen Bewirtschaftung mit einem Wein von einem noch sehr jungen Piwi-Rebstock zu vergleichen. Am Schluss zählt für den Konsumenten jedoch der Geschmack, weshalb man diesen Vergleich in der Praxis trotzdem macht. Im Bereich der Weisswein-Trauben hat man diese Herausforderung nicht, denn die Piwi-Sorten können in der bei den Weissweinen gewünschte Säure und Stärke gut mithalten. Deshalb ist die Auswahl an Piwi-Weissweinen um einiges grösser als bei Rotweinen. Bei den Rotweinen hingegen arbeiten gewisse Winzer mit der Cuvée-Herstellung. Dies bedeutet, dass verschiedene Traubensorten für die Weinherstellung gemischt werden. Dies kann für den Wein hilfreich sein, um für einen ausgeglicheren Geschmack zu sorgen und so mehr Tiefgründigkeit herzustellen.
Erstellt von Lara Sutter im Dezember 2022
Chancen und Herausforderungen
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Piwi-Rebsorten:
Floating Topic
Quelle Bild: https://www.colourbox.de/vektor/schaubild-essen-vektor-vektor-52245212
Die Laune der Natur
Je nachdem wie das Wetter sich verhält oder auch je nach Jahrgang sind die Trauben unterschiedlich im Geschmack, Stärke, Gerbstoffe und anderem. Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022.
Gerbstoffmanagement bei den weissen Piwi-Weinen
Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022.
Themen wie Nachhaltigkeit und Gesundheit sind zwei wichtige Pfeiler auf welche sich die jüngere Generation stützt.
Quelle: Hamm, U., & Schäufele, I. (2017). Consumers’ perceptions, preferences and willingness-to-pay for wine with sustainability characteristics: A review. Journal of Cleaner Production. Journal of Cleaner Production, 147, 379-394.
Piwi-Rebsorten sind vor allem auch für spezifische Regionen eine spannender Ansatz
Aufgrund der Resistenz gegen den Echten und Falschen Mehltau muss weniger Aufwand bei der Bewirtschaftung betrieben werden. Vor allem in Steillagen und Hängen ist dies eine grosse Erleichterung für die Bauern. Auch für Regionen, welche Rebberge in der Nähe von Gewässern habe, sind Piwi-Rebsorten eine sichere Art und Weise, die Umwelt vor einer möglichen Ausschwemmung des Pflanzenschutz-Spritzmittels zu schützen. Quelle: Petgen, M. (2015). Nischenprodukt oder Bestseller. Welche Rolle spielen Piwis im Anbau? Das Deutsche Weinmagazin, 20, 22–25.
Verringerung der Bodenverdichtung
Da weniger oft mit Maschinen durch den Rebberg gefahren muss, ist das Risiko einer Bodenverdichtung sehr viel kleiner. Dies fördert ebenso die Biodiversität und Mikroorganismen, welche für eine gesunde Bodenstruktur sorgen. Quelle: Basler, P., & Scherz, R. (2011). Piwi-Rebsorten. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Stutz Druck, Wädenswil.
Geschmack als Nummer 1 Priorität
Laut einer Umfrage ist der Geschmack der entscheidende Faktor Nummer 1 für den Kauf eines Weines. Nun ist genau dies vor allem bei den Rotweinen noch eine Herausforderung. Da die Rebstöcker der Piwi-Rebsorten noch ziemlich jung sind, ist es schwierig einen für den Rotwein typischen, tiefgründigen Wein herzustellen. Viele Weinbauern weichen deshalb auf die Herstellung eines Cuvées aus, um dem Wein einen markanten Körper zu geben. Da Weissweine meist etwas frischer und leichter sind, sind dort die Piwi-Weine schon besser verbreitet. Quelle: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg.
Begriff "Piwi" ist für der breiten Bevölkerung nicht bekannt
Einerseits ist diese Herausforderung kommunikativer Schwächen zurückzuführen. Der Begriff "Piwi" und seine Bedeutung ist in der breiten Bevölkerung einfach noch nicht angekommen. Hier reich auch eine einfache Ausschreibung, also als "pilzwiderstandsfähig" nicht. Dies könnte sogar das Gegenteil bewirken. Denn viele Menschen nehmen Pilze in Verbindung zu Nahrungsmittel als eklig und negativ wahr. Würde eine Rebsorte also, wenn auch als positiv gemeinte Eigenschaft, mit Pilzkrankheiten in Verbindung gebracht, kann dies zu negative Assoziationen führen.
Langsamer Wandel / Traditionsreiche Branche
Der Weinbau ist bis hin zu den traditionellen Rebsorten eine sich nur langsam wandelnde Branche. Hier bremst sich der Mensch teils auch selbst aus. In einer Studie von xxx wurde bestätigt, dass die Rebsorte, also der Name, der Faktor mit der grössten Priorität hat, wenn es um die Kaufentscheidung geht. Dies also ganz nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht." Natürlich hat dies auch zur Folge, dass sich neuere Sorten auf dem Markt schwer tun, was der langsame Wandel in der Branche auch erklärt. Die Weinbauern haben sich lange gefragt "Weshalb soll ich etwas Neues, riskantes versuchen, wenn das Alte so gut funktioniert?" - dies natülirch eine berechtigte Frage... Nun hat jedoch speziell das Jahr 2021 mit den zahlreichen Niederschlägen und sehr hohen Ertragseinbussen bei den konventionellen Sorten ein Umdenken lanciert. Dies, da die Piwi-Rebsorten in diesem Jahr dank der Resistenz einen viel höheren Ertrag erzielen konnten. Ein weiterer Grund für die niedrige Bereitschaft für Wandel sind die Rebstöcke an sich. Sie können bis zu 40 Jahre auf einem Betrieb stehen. Eine Neubeschaffung von Rebstöcken vor deren "Amortisierung" stellt eine zusätzliche finanzielle Investition dar. Viele Bauern warten dementsprechend bis die Reben ausgedient haben und stellen erst dann auf eine Piwi-Sorte um.
Wenig Wissen über Vinifizierung dieser Rebsorten
Das Eine ist die Qualität der Traube und die Masse der geernteten Trauben, welche einen grossen Einfluss auf den schlussendlich entstehenden Wein haben. Ebenso wichtig ist jedoch der Prozess wie aus der Traube dann Wein entsteht. Bei der Herstellung gibt es einige Entscheidungen zu treffen. Ein Beispiel dafür ist in welchem Fass der Wein gelagert wird. Rutishauser, der aus der Sorte Cal 1-28 nach einem misslungenen Versuch der Lagerung im Stahltank dann auf das Holzfass gesetzt hat. Dies hat sich ausbezahlt, denn der Wein wurde dieses Jahr als Sieger der Falstaff Trophy gekürt. Lenz hingegen, der wahrscheinlich bekannteste Piwi-Weinproduzent in der Schweiz, mag es die Piwi-Sorten mit eingetrockneten Trauben zu mischen, um dem Rotwein mehr Tiefe zu geben und setzt so seinen Fokus auf Cuvées. Die Tiefgründigkeit ein oft genannter Kritikpunkt, besonders bei den Rotweinen. Da die Piwi-Rebstöcke einfach noch nicht so alt sind, ist es schwierig einen ähnlich facettenreichen Körper des Weines zu erzielen, wie bei den herkömmlichen Sorten, welche um einiges älter sind. Natürlich spielt die Erfahrung, durch welche man ein Verständnis und Fingerspitzengefühl für die Prozesse und deren Auswirkungen eine entscheidende Rolle. Da die Piwi-Weine jedoch noch nicht so verbreitet sind, ist ein gewisses Ausprobieren der Techniken wichtig und kann der entscheidende Erfolgsfaktor sein.
Wandel geht sehr langsam voran
Dies hat natürlich verschiedene Gründe, hier ein paar davon: - Rebstöcke können bis zu 40 Jahre auf dem Betrieb produktiv sein. Man ersetzt diese natürlich meist erst nach voller Auslastung und dementsprechend kann der Wandel langwierig werden. - Die Tests können nur einmal im Jahr gemacht werden. Dementsprechend kann man erst sehr spät auf gewisse Prozessentscheide in der Vinifizierung reagieren. Bis man dann die ideale Abfolge gefunden hat, ist es eine Tüftelei, welche über Jahre vor sich hin ziehen kann. Quelle: Fehrenbach, F., & Heidinger, R. (2022). Oenologische Aspekte pilzwiderstandsfähiger Rebsorten [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger Piwi-Tagung 2022.
Rebsorten sind nicht bekannt in den Köpfen der Konsumenten
Quelle: Fechter, C., & Sesselmeier, W. (2018). Akzeptanz neuer Rebsorten bei den Weinkonsumenten. Staatliches Weinbauinstitut Freiburg.
Nischenmarkt kann auch eine Chance sein
Natürlich bringt ein Nischenmarkt immer auch ein gewisses Risiko mit sich. Was, wenn es sich nicht ausbezahlt? Innovationen starten sehr oft als Nischenprodukt, wenn der Durchbruch anschliessend jedoch gelingt, gleiten sie in die profitable Phase. Gegenüber "Spätsündern", welche erst anschliessend auf dieses Produkt setzen, hat man zeitlich einen entscheidenden zeitlichen Vorsprung.
Weniger CO2
Weniger Behandlungen, heisst auch, dass die Maschinen weniger benutzt werden und somit auch kein zusätzliches CO2 ausgestossen wird. Dies ist auf der einen Seite gut für die Umwelt, aber hat auch einen positiven Effekt auf die Ausgaben, welche dadurch automatisch verringert werden, da kein Brennstoff für die Pestizidbehandlungen gekauft werden muss. Quelle: «Dank Piwi spare ich pro Hektar 500kg Co2 ein». (Dezember, 2020). Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 16-20.
Zeit sparen
Zeit wird gespart, da man kaum Pestizidanwendungen durchführen muss. Man hat somit Zeit für andere Aufgaben im Betrieb. Zum Beispiel kann man sich eher um die Vermarktung kümmern, welche bei den Piwi-Weinen eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Produkts hat. Quelle: Basler, P., & Scherz, R. (2011). Piwi-Rebsorten. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Stutz Druck, Wädenswil.
Pflanzenschutzmittel sparen
Da Piwi Weine resistent gegen die sehr weit verbreiteten Krankheiten des Echten und Falschen Mehltaus sind, muss viel weniger oder sogar kaum Pflanzenschutz benützt werden. Dies spart Geld, aber auch Zeit, da man die Behandlung der Trauben nicht durchführen muss. Quelle: Basler, P., & Scherz, R. (2011). Piwi-Rebsorten. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Stutz Druck, Wädenswil.
ÜBERBLICK - HERAUSFORDERUNGEN DER PIWI-WEINE
Quelle allgemein: Fleuchaus, R. (2022). Piwi Rebsorten – Wahrnehmung deutscher Weinkonsument*innen [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger PiWi-Tagung 2022.
ÜBERBLICK - CHANCEN DER PIWI-WEINE
Quelle allgemein: Fleuchaus, R. (2022). Piwi Rebsorten – Wahrnehmung deutscher Weinkonsument*innen [Lecture PowerPoint slides]. Liebegger PiWi-Tagung 2022.